Erste Hilfe für deinen Hund

Erste Hilfe für deinen Hund

1. Wann sprechen wir von einem Notfall?

Wir hoffen alle, dass dieser Tag niemals eintreten wird. Dennoch ist es wichtig, auf das Schlimmste vorbereitet zu sein, damit du deinem Liebling bestmöglich helfen kannst.

Es gibt verschiedene Anlässe, bei denen wir von einem Notfall sprechen, hier möchte ich nur einige wenige auflisten:

– akute Verletzungen/Blutungen
– Anzeichen einer Magendrehung (Unruhe, Speichelfluss, Erbrechen wollen etc.)
– Apathie
– Bewusstlosigkeit
– Aufnahme giftiger Stoffe (nicht nur Rattengift ist lebensgefährlich, auch Schokolade, Auberginen, Avocados, Weintrauben (&Rosinen!), Zwiebeln, Macadamia-Nuss, Bittermandeln, Muskatnass etc.)

Du kannst aber auch selber sehr gut überprüfen, wie der aktuelle Zustand deines Hundes ist – man sagt dazu auch, dass man die Vitalwerte überprüft. Im nächsten Kapitel möchte ich dir das TAPS-Schema erklären!

2. Wie solltest du vorgehen?

Notiere dir am besten bereits jetzt die Vitalwerte deines Hundes, damit du dem Tierarzt immer mitteilen kannst, wie die Werte deines Hundes im Normalzustand sind.
Halte auch immer die Telefonnummer des nächsten Tierarztes oder noch besser Tierklinik bereit – auch im Urlaub!

3. Das TAPS-Schema

3.1 Temperatur messen

Mit einem normalen Fieberthermometer (am besten ein schnell messendes) und ein wenig Vaseline.

Normwerte:
Erwachsener Hund: 37,5-39 Grad
Welpe: 38-39,5 Grad

3.2 Atmung überprüfen

Zähle die Anhebung des Burstkorbes 15 Sekunden lang und multipliziere diesen Wert mit 4.
Achtung: Hecheln ist keine Atmung!

Normwerte: 10-30 Atemzüge

3.3 Puls überprüfen

Lege deinen Zeige- und Mittelfinger auf den Innenschenkel deines Hundes (dort verläuft die Beinschlagader) und zähle 15 Sekunden. Multipliziere diesen Wert mit 4.

Normwerte:
Kleiner Hund: 100-120 Schläge pro Minute
Großer Hund: 80-100 Schläge pro Minute

3.4 Schleimhäute überprüfen

Drücke hierzu bspw. im Maul für ein paar Sekunden in das Zahnfleisch. Färbt es sich sofort wieder hellrosa, ist alles in Ordnung!

4. Deine Notfallapotheke

  • Händedesinfektion
  • Einmalhandschuhe
  • Maulkorb (Alternativ: Mullbinde für Maulschlinge)
  • Fieberthermometer
  • Vaseline
  • Zeckenzange, Krallenschere, Flohkamm
  • Schere
  • Pinzette
  • Tupfer, Verbandswatte, Mullbinden
  • Klebeband, selbstklebende Binde
  • Einmalspritzen (OHNE Nadel, um Flüssigkeit in den Hund zu bekommen)
  • Taschenlampe, Lupe
  • kleine Socke, Kinderbody (oder T-Shirt)
  • Kochsalzlösung
  • Wunddesinfektion
  • Kohletabletten (bei Vergiftungen – aber immer vorher mit dem Tierarzt absprechen)
  • Manukahonigsalbe (zur Wundheilung)
Notiere dir immer, welche Medikamente du dem Tier verabreicht hast, damit du es dem behandelnden Tierarzt mitteilen kannst! Vergewissere dich auch vor der Gabe bei deinem Tierarzt, ob du das Medikament bei deinem Tier verwenden darfst.
Generell gilt immer: lieber einmal zu viel den Tierarzt gefragt als zu wenig!

5. Meine Tipps

Es gibt auch bereits fertig gepackte Erste Hilfe Sets für Hunde. So hast du die wichtigsten Utensilien immer griffbereit und kannst dieses Set auch wunderbar für Ausflüge oder den Urlaub benutzen.